Die Geschichte

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WIE ALLES BEGANN

- Eine Geschichte voller Tradition und Wandel

Ende des 19. Jahrhunderts erwachte in der deutschen Bevölkerung ein neues Bedürfnis: Die Sehnsucht nach Erholung in frischer Luft. Mit dem wegweisenden Bau der Bahntrassen aus Karlsruhe, Stuttgart und Offenburg öffnete sich für viele Menschen erstmals die Möglichkeit zu reisen - ein Privileg, das zuvor nur wohlhabenden Kutschenreisenden vorbehalten war.

In dieser Zeit der industriellen Entwicklung, als die Stadtluft von Fabrikqualm und Kohlerauch geprägt war, erkannten der weitsichtige Bürgermeister Hartranft und sein Kurdirektor Weidenbach eine einzigartige Chance. Sie entwickelten ein innovatives Urlaubskonzept für die sogenannten "Luftschnapper" - Menschen, die der verschmutzten Stadtluft entfliehen wollten.

Die unternehmerischen Familien Lutz, Bässler und Lechler reagierten prompt auf diese Vision. Mit Unterstützung der Stadt errichteten sie mehrere Hotels, die binnen kürzester Zeit tausende Gästebetten zur Verfügung stellten. Der Erfolg war überwältigend: Anfang des letzten Jahrhunderts verzeichnete Freudenstadt bereits über 1,4 Millionen Übernachtungen.

Inspiriert von diesem Aufschwung schuf der Freudenstädter Konditormeister Hermann Stokinger an einem der schönsten Aussichtspunkte ein besonderes Refugium. Nach einem beschaulichen Spaziergang durch die von Stechpalmen gesäumte Palmenwald-Allee konnten Gäste in seinem zunächst bescheidenen Blockhaus Kaffee und hausgemachten Kuchen genießen, den er persönlich mit einem Leiterwagen transportierte.

Stokingers Unternehmergeist führte 1896 zum Bau eines herrschaftlichen Hotels im Stil der Freudenstädter Grandhotels - die noch heute existierende "Residence" neben dem heutigen FRITZ. Eine eigens verlegte Holzwasserleitung (Teuchel) versorgte das Gebäude mit Wasser. Sein Erfolg ermöglichte sogar den Bau einer Dependance, die leider 1956 einem verheerenden Brand zum Opfer fiel.

Die blühende Tourismusepoche wurde durch die beiden Weltkriege jäh unterbrochen. Während des Zweiten Weltkriegs dienten viele Hotels als Lazarette, im Stokinger residierten Generäle der Westfront. Die Nachkriegszeit brachte neue Herausforderungen: Während sich im Murgtal renommierte Häuser wie Traube, Bareiss und Engel etablierten, verloren die traditionsreichen Grandhotels in Freudenstadt an Bedeutung. Die nachfolgenden Generationen ruhten sich zu sehr auf vergangenen Erfolgen aus, notwendige Modernisierungen blieben aus.

Ein neues Kapitel begann mit dem Verkauf an die Friedrich-Ebert-Stiftung (FES). Unter der Leitung von Alfred Braun und Wolfgang Kraft wurde das Hotel als Bildungsstätte ausgebaut. 1984 übernahmen Ingeborg Heinzelmann-Schillinger und Herbert Schillinger als Pächter das Haus, das nun als "Waldhotel Zollernblick" firmierte. Sie führten das Hotel zu neuem Erfolg.

Nach einer Phase der Schließung (2001-2003) und dem Eigentümerwechsel zur Universität Tübingen erfolgte die schrittweise Modernisierung unter Beachtung des Denkmalschutzes. Das Hotel etablierte sich besonders als beliebte Hochzeitslocation.

2012 übernahm Steffen Schillinger die Geschäftsführung und setzte mit dem Bau der Berghütte (2014) und dem Erwerb der Immobilie (2016) neue Impulse. Die Umbenennung in FRITZ 2017 markierte den Beginn einer neuen Ära.

Der Name FRITZ vereint dabei verschiedene Bedeutungsebenen: Er ehrt sowohl Steffens Großvater als auch seinen eigenen Zweitnamen Friedrich, ist international verständlich und verkörpert als traditioneller, wieder modern gewordener Name perfekt den Wandel des Hauses. Bei klarem Wetter reicht der Blick bis zur Burg Hohenzollern - die Residenz des "Alten Fritz" - und schlägt so eine weitere historische Brücke."


DIE EVOLUTION DES FRITZ

- VON LEAN LUXURY ZU URBAN BLACK FOREST

Als das FRITZ seine Türen öffnete, startete es mit einem innovativen 'Lean Luxury' Konzept - inspiriert von modernen Großstadthotels. Die Vision: großzügige, hochwertig ausgestattete Zimmer kombiniert mit schlanken Serviceleistungen. Die Gäste genossen dabei erstklassigen Wohnkomfort, während die Verpflegung über Buffets und eine Snack-Bar erfolgte.

Die Auszeichnungen mit dem 'German Design Award 2020' und dem 'Iconic Award 2021' führten jedoch zu höheren Gästeerwartungen. Der unerwartete Corona-Lockdown, nur sechs Monate nach der Eröffnung, erwies sich rückblickend als kreative Pause: Diese Zeit wurde genutzt, um das Konzept grundlegend zu überdenken.

Mit der Wiedereröffnung präsentierte sich das FRITZ in völlig neuem Glanz. Die neue Philosophie 'Urban Black Forest' und 'Black Wälder' vereint heute höchste kulinarische Ansprüche mit internationalem Flair. Diese Vision, die wir konsequent verfolgen, hat bereits eine treue Stammgästeschar aufgebaut. Unsere 'BlackWälder' Philosophie zeichnet sich durch ihre Experimentierfreudigkeit und Unkonventionalität aus - frei von starren Traditionen, stets bereit für Neues und immer am Puls der Zeit.

Der nächste visionäre Schritt folgt 2025 mit den 'Purpose Rooms' in der historischen Residenz - ein Meilenstein für nachhaltiges Reisen im Schwarzwald.


DESIGN MIT HERZ UND SEELE

Jedes Detail im FRITZ trägt die persönliche Handschrift von Kerstin und Steffen Schillinger, den Eigentümern und Hoteldirektoren. Von der Innenausstattung über das Branding bis hin zur Materialauswahl - hinter jedem Element steckt eine Geschichte und durchdachtes Design. Die Schillingers teilen ihre Geschichten aus dem 'Nähkäschdle' gerne persönlich mit ihren Gästen und geben Einblicke in die Entstehung ihres Herzenprojekts.